
Die meisten Menschen verbinden eine MPU (medizinisch-psychologische Untersuchung) mit Alkohol- oder Drogenauffälligkeiten im Straßenverkehr. Doch längst nicht immer sind Substanzen der Auslöser. Auch die Psyche kann entscheidend sein. Wer unter Burnout oder einer Depression leidet, kann genauso in die Situation geraten, dass die Fahrerlaubnisbehörde Zweifel an der Fahreignung anmeldet – und die MPU anordnet.
Warum psychische Belastungen zum Risiko im Straßenverkehr werden
Burnout ist weit mehr als „nur“ Erschöpfung. Typisch sind:
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chronische Müdigkeit und Konzentrationsschwäche
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emotionale Leere, Gereiztheit und Rückzug
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eingeschränkte Belastbarkeit und Antriebslosigkeit
Bei einer Depression verstärken sich diese Faktoren häufig noch: Schlafstörungen, Hoffnungslosigkeit und im Extremfall Suizidgedanken können hinzukommen.
Für den Straßenverkehr bedeutet das: verminderte Aufmerksamkeit, verlangsamte Reaktionen, Fehlentscheidungen im Sekundenbruchteil – mitunter mit schweren Folgen.
Wie die Fahrerlaubnisbehörde reagiert
Fällt auf, dass jemand durch psychische Probleme die Verkehrssicherheit gefährdet, kann die Behörde aktiv werden. Typische Auslöser sind:
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Verkehrsunfälle, die auf Übermüdung oder psychische Instabilität zurückzuführen sind
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Hinweise durch Polizeiberichte oder ärztliche Atteste
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längere Arbeitsunfähigkeiten mit psychiatrischem Hintergrund
Dann wird geprüft, ob die Fahreignung noch besteht. Bestehen Zweifel, folgt häufig die Anordnung zur MPU – selbst ohne einen einzigen Promillewert oder Drogennachweis.
Was in der MPU geprüft wird
Bei einer MPU wegen Burnout oder Depression liegt der Fokus auf der psychischen Stabilität. Die Gutachter wollen wissen:
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Wie stark war die Erkrankung ausgeprägt?
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Welche Behandlung wurde eingeleitet (Therapie, Medikamente, Klinikaufenthalt)?
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Wie geht der Betroffene heute mit Stress, Belastung und Rückschlägen um?
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Gibt es Rückfallrisiken?
Wichtig ist: Niemand wird „abgestraft“, weil er krank war. Es geht um die Prognose: Kann der Betroffene künftig sicher am Straßenverkehr teilnehmen?
Chancen auf eine positive Begutachtung
Viele Betroffene haben Angst, dass eine Depression automatisch zum Führerscheinverlust führt. Das stimmt nicht. Entscheidend ist, wie offen und reflektiert jemand mit seiner Erkrankung umgeht und welche Schritte zur Stabilisierung unternommen wurden. Positive Faktoren sind zum Beispiel:
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regelmäßige psychotherapeutische Begleitung
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konsequente Medikamenteneinnahme (falls verordnet)
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Entwicklung gesunder Stressbewältigungsstrategien
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stabile soziale und berufliche Rahmenbedingungen
Fazit: Die zweite Chance nutzen
Burnout und Depression sind keine Bagatellen – weder für das Leben noch für die Fahreignung. Wer in eine MPU aus diesen Gründen gerät, sollte das nicht als „Strafe“ sehen, sondern als Aufforderung, sich selbst und die eigene Gesundheit ernst zu nehmen. Mit der richtigen Vorbereitung und der Bereitschaft, offen über den eigenen Weg zu sprechen, kann die MPU sogar zum Wendepunkt werden: Eine zweite Chance, nicht nur für den Führerschein, sondern auch für ein stabileres, gesünderes Leben
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